Spürhund Seminar mit Egon Baumgart

Das Spürhundseminar mit Egon Baumgart
vom 2. bis 3. Juli 2021

bei der OG Bamenohl im Sauerland

Am ersten Juli Wochenende fand bei uns in der OG Bamenohl das 2-Tages Spürhundseminar mit Egon Baumgart statt. Corona geschuldet mussten wir lange auf eine Fortsetzung des ersten Seminars in Bottrop warten. Bereits dort war das Interesse an dieser neuen Sparte im Bereich der Rettungshunde groß. Nun konnte in einer etwas kleineren Runde diese neue Sparte weitaus besser kennengelernt und vorallem auch praxisbezogen vertieft werden.

 

Am Freitag stand die reine Theorie auf dem Programm. Die Grundlagen der Nasenarbeit und die Prüfungsordnung, die gerade frisch von der Bundesversammlung beschlossen worden ist, konnten ausführlich thematisiert werden. Zwar ist das Durcharbeiten von Prüfungsordnungen manchmal recht trocken, doch auch existenziell wichtig, wenn man als Ziel die Prüfungen im Sporthundebereich angehen will. Nachdem die Prüfungsordnung, bei der Egon selbst federführend mitgewirkt hatte, verstanden war, erklärte Egon den richtigen Aufbau und Heranführung an den Geruchsstoff in der Theorie.

Gerade in der Aufbauphase werden die wichtigsten Grundsteine gesetzt, um bei der weiteren Arbeit und der passiven Anzeige keine Fehler zu machen. Hierbei kamen den Teilnehmern natürlich die eigenen praxisbezogenen Erfahrungen von Egon Baumgart als ehemaliger Diensthundeführer zu Gute. Er beschrieb, wie wichtig es sei, den Hund spielerisch an das Geruchsfeld heranzuführen. Es war spannend zu hören, wie er von seinen praktischen Einsätzen berichtete und dabei aufzeigte, zu welcher Leistung die außerordentlich ausgeprägte Nase eines Hundes fähig ist. Daher ist es nicht verwunderlich, dass gut ausgebildete Diensthunde sogar verbuddelte Sprengsätze oder Munition finden und anzeigen können.       

 

Um mit seinem Hund den spielerischen Aufbau starten zu können, sollte der Hundeführer den richtigen Motivationsgegenstand für seinen Hund finden. Dazu hatte Egon extra eine kleine Kiste mit unterschiedlichen Spielzeugen mitgebracht, die er mit Geruchsstoff präpariert hatte, um den Teilnehmern die verschiedenen Möglichkeiten zeigen zu können. Die Teilnehmer bekamen nach dem nächsten Tag zur Hausaufgabe, ihren eigenen favorisierten Spielgegenstand, z.B. eine Beißwurst, mit einem Geruchsstoff zu präparieren und am nächsten Tag mitzubringen.

 

Nachdem es am Freitag viel theoretischen Input gegeben hatte, ging es am Samstag in die Praxisarbeit. Bis auf wenige Ausnahmen hatten alle Teilnehmer ihren Hund mit dabei und konnten zusammen mit Egon Ihre bisher gelernte Arbeit zeigen und den weiteren Aufbau ausarbeiten. Die Gruppe war bunt gemischt. Einige Teilnehmer hatten Ihre Welpen oder Junghunde mit. Hier konnte Egon sehr gut zeigen, wie schnell man einen spiel- und beutetriebigen Junghund den Geruchsstoff während des Spielens antrainiert. Beim anschließenden Klickertraining sah man bereits die ersten Erfolge bei der passiven Anzeige. Einige Hundeführer hatten sich mit ihrem Hund schon mit der Spürhundearbeit beschäftigt und zeigten ihren bisher Ausbildungsstand. Neben der Koffer- und Kleideranlage, wurden auch die etwas schwierigere Raum- und die Erdanlage präsentiert. Egon hatte auch hier hilfreiche Tipps, um die Sucharbeit zu verbessern und die Anzeige zu präzisieren.

 

Alles in allem, war es ein sehr anstrengendes, aber überaus lehrreiches Seminar. Fast 20 Teilnehmer haben ihr Wissen vergrößern und jede Menge Anregungen für ihre Spürhundarbeit mitnehmen können.

 

Wir, die Ortsgruppe Bamenohl bedanken uns bei allen interessierten Teilnehmern, die wunderbare Gäste gewesen sind, bei unserem Spezialhundebeauftragten Werner Schlinkert für seine Unterstützung während des gesamten Wochenendes und allen voran bei Egon, der mit seiner Erfahrung und seinem Wissen so viele neue Impulse setzen konnte.

Auf dem weitläufigen Gelände unserer Ortsgruppe konnten die unterschiedlichen Seminarinhalte aus unterschiedlichen Plätzen vertieft werden. Dabei erklärte Egon die Spürhundearbeit ganz individuell auf den jeweiligen Hund abgestimmt.

Spielstunde auf dem Welpenplatz. Der mit Tabak präparierte Ball eignete sich gut für die Aufbauarbeit. Je spiel- und beutetriebiger der Hund ist, desto schneller verknüpft er den Geruchsstoff mit der positiven Bestätigung während des Spielens.

   

Auch mit Geld als Geruchsstoff und einem Kuscheltier kann gearbeitet werden. Dabei zeigte sich die Schnelligkeit in der Heranführung an den Geruchsstoff durch starken Spiel- und Beutetrieb.

Beim Klickertraining wurden selbst die Kleinen schon auf den Geruchsstoff konditioniert. Anfangs wurde nur das Erkennen des Präparats bestätigt. Kurz danach konnte schon die passive Anzeige durch Vorlegen trainiert werden.

Auf dem Hauptübungsplatz unserer Ortsgruppe wurde an der Kleider- und Kartonanlage trainiert. Hier konnte Egon viele gute Tipps für die Verbesserung der Anzeige und anschließender Bestätigung geben. Besonders die Zeit des Verharrens konnte bereits in kurzen Trainingssequenzen verlängert werden.

Aus vielen verschiedenen Ortsgruppen kamen die Teilnehmer angereist und haben viel Wissen sowie neue Inspirationen für die Spürhundearbeit und deren Aufbau mitnehmen können.

 Bereits gut konditioniert und als eingespieltes Team in der Raumanlage erfolgreich, konnte Antje Neuser, unsere Spezialhundebeauftragte der OG, mit ihrem Leo zeigen, dass die Nasenarbeit der Spürhunde eine wundervolle Ergänzung im SV Hundesport ist.